Info-Tennisschläger

mit freundlicher Unterstützung von (c) Jens Barthelmes:

Im folgenden finden Sie einige Hinweise, was bei dem Bespannen unterschiedlicher Schlägertypen zu beachten ist.

Man muß nicht für jeden Schläger ein eigenes Bespannungsprofil lesen, um ihn besaiten zu können. Wenn man meine allgemeine Bespannungsanleitung heranzieht, spart man sich so ein teures Besaitungshandbuch. Auf dieser Seite soll nun auf ein paar besondere Schlägertypen eingegangen werden.

Oversize- (Großkopf-)Schläger

Die Tennisschläger sind mit der Zeit immer größer geworden. Vor allem bei den Freizeit- und Hobbyspielern sind Oversize-Schläger sehr beliebt, da sie eine größere optimale Trefferzone (Sweetspot) haben und mehr Ballbeschleunigung bieten als kleinere Schläger. Es gibt eigentlich nur zwei Dinge, auf die man beim Besaiten eines Großkopfschlägers (ab 660cm²) achten sollte:

  • Man braucht mehr Saite (12m).
  • Man braucht mehr Gewicht. Da sich das Bespannungsgewicht auf eine größere Fläche verteilen kann, muß man es durch Erhöhen der Bespannungshärte (um 1 bis 2 kg) ausgleichen. Empfehlung: 28/27 oder 29/28.

Widebodies

Widebodies sind Schläger mit einem extrem breiten Rahmenprofil, die durch Reduktion der Rahmenschwingungen ein Maximum an Komfort bieten und ebenfalls bei Freizeitspielern, vor allem bei Senioren, sehr beliebt sind. Die meisten Widebodies sind gleichzeitig auch Oversize-Rahmen. Zusätzlich gilt hier:

  • Man braucht noch mehr Gewicht, um die durch die Rahmensteifigkeit entstehende Power auszugleichen. Empfehlung: 29/28.
  • Die Saite unterliegt einer enormen Beanspruchung, so daß nur sehr haltbare Saiten verwendet werden sollten (Durchmesser 1.40mm)
  • Eventuell muß man vor dem Bespannen seine Maschine umstellen, damit man auch den breiten Rahmen einspannen kann.

Schläger mit versetztem Saitenbett

Eine neuere Entwicklung zur Vergrößerung des Sweetspot sind Schläger, bei denen die Ösen nicht in einer Ebene angeordnet sind, sondern gegeneinander versetzt sind. Das Bespannen funktioniert im Prinzip genauso wie bei jedem anderen Schläger, nur muß man hier auf ein paar Dinge besonders aufpassen:

  • Beim Einfädeln der Quersaiten muß die Quersaite so verlaufen, daß sie die Längssaiten in eine Ebene drückt. Man muß also immer den "schwierigsten" Weg nehmen.
  • Beim Durchziehen der Quersaiten entsteht besonders viel Reibung, deshalb muß man dafür sorgen, daß die Quersaite nicht immer an der selben Stelle reibt, da sonst Kerben entstehen.

Allgemeine Hinweise

    Alle Schläger besitzen ein sogenanntes Ösenband aus Kunststoff, das die Saiten führen und schützen soll. Bei älteren Schlägern kommt es oft vor, daß sich das Ösenband an manchen Stellen stark abgenützt hat. Besonders anfällig sind die Ösen der äußeren Längssaiten. Ist eine Öse einmal so beschädigt, daß die Saite an mit einer scharfen Kante des Rahmens in Berührung kommt, sollte das Ösenband schnellstmöglich ausgewechselt werden. Provisorisch kann aber auch ein sogenannter Saitenschutzschlauch in die Öse eingeführt werden, um die Saite zu schützen. Der Schlägerrahmen unterliegt beim Bespannen einer enormen Belastung. Bei unsachgemäßer Behandlung kann man seinen Schläger durch das Bespannen kaputtmachen. Deshalb ist der Rahmen erstens gleichmäßig und fest, aber nicht zu fest, einzuspannen, und zweitens jeder Vorgang so durchzuführen, daß die Belastung des Rahmens und des Ösenbandes minimiert wird.
Mit einer Ahle kann man am Schläger schon gewaltigen Schaden anrichten. Es ist darauf zu achten, daß man mit der Ahle nicht das Ösenband beschädigt. Außerdem sollte man die Ahle nicht zu fest in die Öse einführen, da sonst feinste Risse im Rahmen entstehen können, die später immer größer werden und schließlich zum Rahmenbruch führen.

mit freundlicher Unterstützung von (c) Jens Barthelmes

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